Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) haben 2015 arbeitstäglich betrachtet ein Absatzplus von 1,9 Prozent erreicht. In absoluten Zahlen gemessen – also ohne arbeitstägliche Bereinigung – haben die VDW-Mitglieder 2015 knapp 7,5 Milliarden Quadratmeter Wellpappe abgesetzt. Das waren 200 Millionen Quadratmeter mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung von 2,7 Prozent.
"Damit liegen wir deutlich über der Entwicklung des Bruttoinlandprodukts, das 2015 um 1,7 Prozent zugenommen hat", sagt Dr. Jan Klingele, Vorsitzender des VDW. Der private Konsum,
der das gesamtwirtschaftliche Wachstum im vergangenen Jahr maßgeblich getrieben hat, wirkte sich auch auf den Absatz der Wellpappenhersteller aus. "Über zwei Drittel der Waren, die Kunden im stationären Einzelhandel oder online kaufen, werden in Wellpappe transportiert", erläuterte Klingele. "Je mehr konsumiert wird, desto mehr Wellpappe verkaufen unsere Mitglieder."
Über die Quartale hinweg betrachtet stieg das Wachstum der Wellpappenindustrie gegenüber dem Vorjahr stetig. Lag das Absatzplus zwischen Januar und März 2015 noch bei 0,5 Prozent, so stieg es in den beiden folgenden Quartalen auf 2,3 und 2,7 Prozent; im letzten Quartal erzielte die Industrie sogar einen Zuwachs von 5,5 Prozent.
Der guten Absatzentwicklung steht allerdings eine bedenkliche Erlössituation gegenüber. "Die Durchschnittserlöse sanken im Jahresverlauf von 53,1 Cent im Januar auf 51,9 Cent pro Quadratmeter im Dezember", sagt Klingele. "Damit lagen die Preise für Wellpappenerzeugnisse 2015 im Durchschnitt mit 52,8 Cent pro Quadratmeter um 1,6 Prozent niedriger als 2014. Damals konnten unsere Mitglieder noch Erlöse von durchschnittlich 53,7 Cent erzielen." Auch der Umsatz blieb mit einem Plus von 1,2 Prozent hinter den Erwartungen zurück.
Für das laufende Jahr prognostiziert Klingele erneut ein Absatzplus. "Wir rechnen mit einem Anstieg um 1,4 Prozent. Alle Zeichen deuten auch für 2016 auf eine anhaltend gute Kauflaune der Verbraucher hin." Klingele nannte den starken Konsum und insbesondere den anhaltenden Online-Boom als Basis für die positive Absatzerwartung der Wellpappenindustrie.
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