Die Corona-Pandemie und anhaltend sehr hohe Rohstoffpreise machen der Verpackungsindustrie zu Schaffen. Doch die jüngste Konjunkturumfrage des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI zeigt, dass die Schweizer Verpackungsunternehmen gut aufgestellt sind und mehrheitlich zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Erstmals seit dem Jahr 2014 hat das Schweizerische Verpackungsinstitut wieder eine Konjunkturumfrage unter 150 Schweizer Verpackungsunternehmen durchgeführt. Der Online-Fragebogen war von Mitte Juli bis Mitte August für die Teilnehmenden freigeschaltet. Die Rücklaufquote betrug 30%. Die Umfrage zur Konjunkturentwicklung soll nun jährlich wiederholt werden. Darüber hinaus wird es Blitzumfragen zu aktuellen Themen geben.
Schweizer Verpackungsbranche ist vielfältig und krisenfest
Die Schweizer Verpackungslandschaft ist vielfältig, wie die Umfrage zeigt. So variiert die Grösse der Unternehmen vom Zwei-Mann-Betrieb bis zu Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitenden. Rund 65 Prozent der befragten Unternehmen bilden Lehrlinge aus. Zugleich sind die Unternehmen stabile Arbeitgeber: Mehr als 97 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten ihre Belegschaft gehalten (65%) oder vergrössert zu haben (32%).
Verpackungen sind gefragt – Auslastung gut bis sehr gut
Gezeigt hat sich auch, dass Verpackungen nach wie vor gefragt sind: Rund 45 Prozent der Befragten berichten von einer Auslastung zwischen 80 und 100%. 30% der Befragten gaben sogar eine Auslastung von mehr als 100% an. Damit geht ein solider Auftragsbestand einher: Mehr als 90 Prozent der Unternehmen haben im zurückliegenden Jahr einen konstanten oder gestiegenen Auftragseingang verzeichnet, nur jedes zehnte
Unternehmen musste weniger Aufträge in Kauf nehmen.
Parallel dazu entwickeln sich die Umsätze: Sie sind bei 85 Prozent der Unternehmen entweder gestiegen (50%) oder gleichgeblieben (35%). Da steigende Umsätze allein nicht unbedingt geschäftlichen Erfolg bedeuten, hat das SVI auch nach der Gewinnentwicklung gefragt. Hier berichten 47% von höheren Gewinnen, 20% von gleichbleibenden Gewinnen und 32% von Gewinneinbussen.
Rohstoffknappheit zwingt Unternehmen, ihre Verkaufspreise zu verteuern
Mit der Rohstoffknappheit der vergangenen Monate gingen steigende Einkaufspreise und Lieferengpässe einher, die die Verpackungshersteller massiv unter Druck gesetzt haben. Immerhin drei Viertel der befragten Unternehmen mussten die teilweise sprunghaft gestiegenen Preise im Einkauf an die Kunden weitergeben und ihre Verkaufspreise erhöhen. 17 Prozent haben ihre Verkaufspreise gehalten, knapp 6 Prozent der Unternehmen haben ihre Preise gesenkt.
Schweizer Unternehmen produzieren überwiegend für Schweizer Markt
Die Umfrage zeigt, dass die Hälfte der befragten Unternehmen mehr als 50% ihrer Umsätze auf dem Schweizer Markt generieren. Doch auch die Europäische Union und der internationale Markt sind für die Schweizer Verpackungsbetriebe erwartungsgemäss wichtig: Fast drei Viertel der Unternehmen sind bis zu 50% auf dem europäischen Markt aktiv, knapp 10% darüber hinaus. Die Hälfte der Unternehmen ist mit bis zu 30% international tätig. 17% der Unternehmen arbeiten zu mehr als 50% für den internationalen Markt.
Rund zwei Drittel der Befragten blicken trotz Corona-Pandemie und Rohstoffpreisen optimistisch in die Zukunft. Die übrigen Unternehmen wollen keine Prognose wagen, gehen aber nicht von einer negativen Marktentwicklung aus.
www.svi-verpackung.ch