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Packaging 360 Grad - wie 3D-Druck mit alten Flaschen funktioniert 

3D-Druck wird immer beliebter; so belegen unabhängige Studien aus dem Jahr 2019 ein weltweites Marktwachstum. In Deutschland alleine nutzt bereits jedes dritte Unternehmen die Printlösung  – in erster Linie aufgrund der Möglichkeit der Individualisierung.

ZUKUNFT VON 3D-DRUCK
Auch bei internationalen Versandfirmen wie UPS und FedEx sind 3D-Druckabteilungen für das Verpacken, die Logistik und Lieferung nicht mehr wegzudenken. Beide Unternehmen wollen hier den Fokus auf den 3D-Druck von Ersatzteilen legen. UPS hat sich dafür den Softwarehersteller SAP ins Boot geholt, um einen reibungslosen Ablauf einer bedarfsorientierten Fertigung durch 3D-Druck zu ermöglichen. Von der Herstellung bis zur Auslieferung soll ein beschleunigter und standardisierter Prozess zu einer höheren Anzahl von Produktionsteilen aus 3D-Druck führen.

Selbst, wenn die Anschaffungskosten derartiger Druckgeräte kontinuierlich sinken, hat der 3-D-Druck in Privathaushalten noch nicht seinen festen Platz gefunden. Vorstellbar sind Anwendungen beispielsweise bei Reperaturen. Vom Griff des Küchenschranks bis zum Regler am Radio – innerhalb weniger Minuten ist das Ersatzteil fertig. Durch verschiedene Filamente kann sogar die Farbe bestimmt werden. Nach einer aktuellen Umfrage stehen zudem der Druck von Dekorationsartikeln wie Vasen hoch im Kurs (62 Prozent der Befragten). Obgleich auch ein 3D-Druck von Lebensmitteln möglich ist, stehen rund ein Drittel der Teilnehmer Marzipan- der Schokoladenfiguren aus dem 3D-Drucker noch skeptisch gegenüber.

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Coca-Cola investiert stark in die zukunftsfähige 3-D-Druck-Technologie. Foto: Coca-Cola Company


Aus Colaflaschen werden Wohnaccessoires
Doch das kann sich in Zukunft ändern. Auf dem Weg zu einer Lösung, den Druck gleichzeitig preiswerter zu machen, springt einer der weltweit bekanntesten Konzerne auf den Zug mit auf: Die Coca-Cola Company hat bereits in den vergangenen Jahren Investitionen in Kreislaufwirtschaft und Recycling getätigt. 2014 entwickelte der Getränkekonzern in Zusammenarbeit mit dem Kreativ-Direktor des Technologieunternehmens “3D Systems” einen umweltfreundlichen 3D-Drucker für den Privatgebrauch. Packaging 360 Grad: Der sogenannte Ekocycle verwendet als Filamente aus bis zu 25 Prozent recyceltem Kunststoff – und zwar aus ausgedienten Flaschen. Für eine 3D-Druck-Patrone werden drei 500-ml-Coca-Cola-PET-Flaschen verwendet. Der recycelte Kunststoff wird nach dem Zerkleinern in Pellets oder Granulat umgewandelt, erwärmt und zum Schluss in die Form eines Filaments um eine Spule gewickelt.

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Neues aus alten Flaschen oder Packaging 360 Grad: Der Ekocycle 3D-Drucker für zu Hause verwendet als Filamente zu 25 Prozent recycelten Kunststoff. Eine Patrone besteht aus drei 500-ml-Coca-Cola-PET-Flaschen. Foto: Coca-Cola Deutschland


Nachhaltiges Packaging 360 Grad
Nicht nur Kunststoffflaschen dienen als umweltfreundliches Filament für 3D-Drucker. Weltweit widmen sich Verpackungsexperten innovativen Lösungen für nachhaltige Print-Materialen. Ein Überblick der neuesten Technologien:

Niederlande

Neben Flaschen werden u.a. weiße Joghurtbecher und alte Kühlschränke gesammelt und zu Filamenten für 3D-Drucker verarbeitet.

Frankreich
Franzosen setzen bei der Basis für ihre 3D-Filamente auf Muschelschalen und Austern, Weizen- und Kaffee-Abfälle.

USA
Neben Kaffee und Kunststoffflaschen, haben die USA mit Bier und Hanf zwei ungewöhnliche organische Grundlagen für Filamente im Programm.

Weitere nachhaltige Grundstoffe für Filamente weltweit
Soja, Meeresalgen, Maisstärke oder auch Holz, Bambus und Kokosnüssen.


Packaging 360 Grad im Städtebau
Bereits im Jahr 2015 hat China mit einer Mischung aus Zement, Industrieabfällen und recycelten Glasfasern ein vierstöckiges Gebäude in 3D gedruckt. Ein Jahr später entwarfen die Amsterdamer DUS Architects in Zusammenarbeit mit Henkel ebenso ein städtebauliches: Das Kanalhaus, das der Printer schließlich erzeugte, besteht zu 80 Prozent aus nachhaltigen Materialien.

Aus Rotterdam kommt das Packaging 360 Grad Konzept „Print your City!“ in alle Welt. Mit großformatigem 3D-Druck wird Kunststoffabfall in 3D-gedruckte Möbel für Städte umgewandelt. Seit Februar 2019 profitieren die Einwohner Thessalonikis von der Partnerschaft mit The New Raw, die wiederum selber von Großunternehmen wie der Coca-Cola Company unterstützt werden. Mit dem ungewöhnlichen Konzept sollen Privatpersonen gleichzeitig an Kunststoffrecycling sowie der Verschönerung ihrer Stadt teilhaben.
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